Tagebuch


21.September 2005

Ich habe Euch nicht vergessen
Zum Tod von Simon Wiesenthal
Andreas Nachama

Simon Wiesenthal bezeichnete sich in seinen Memoiren als "Kriminalist". Ein Überlebender der Shoa, der durch die Hölle von 12 Konzentrationslagern gegangen war, der das Leiden und den Mord an Millionen europäischer Juden nicht vergessen wollte, dem es aber nie um Rache, sondern immer um Recht ging. Mehr


20. September 2005

Nachama lobt Wiesenthals Forschungsleistung

Andreas Nachama, Direktor der Berliner Stiftung Topographie des Terrors, hat nach dem Tod Simon Wiesenthals das Lebenswerk des "Nazi-Jägers" gewürdigt. Wiesenthal sei "der Vorkämpfer der Täterforschung", sagte Nachama der Netzeitung.
Als Holocaust-Überlebender habe Wiesenthal aus einer "inneren Verpflichtung gegenüber anderen Opfern heraus" gehandelt. Sein Lebenswerk mache auch aus, dass es ihm "immer um Gerechtigkeit und nie um Rache" gegangen sei.
Den Tod Wiesenthals bezeichnet Nachama als "Zeichen" dafür, dass die "Generation der Augenzeugen" abtrete. Die Aufarbeitung der Nazi-Diktatur werde damit "eine Aufgabe für eine neue Generation", sagte er. Die Schoa müsse ohne Zeitzeugen vermittelt werden. "Das ist eine Herausforderung an die Historiker, aber auch an die Gedenkstätten, die in diesem Bereich tätig sind."
Wiesenthal starb im Alter von 96 Jahren in Wien.


20. September 2005

Nachama lobt Wiesenthals Forschungsleistung

Der Geschäftsführer des Berliner NS-Dokumentationszentrums Nachama sieht mit dem Tod des «Nazi-Jägers» Wiesenthal die Generation der Zeitzeugen abtreten. Dies müsse als Herausforderung begriffen werden.
Andreas Nachama, Direktor der Berliner Stiftung Topographie des Terrors, hat nach dem Tod Simon Wiesenthals das Lebenswerk des «Nazi-Jägers» gewürdigt. Wiesenthal sei «der Vorkämpfer der Täterforschung», sagte Nachama der Netzeitung.

Als Holocaust-Überlebender habe Wiesenthal aus einer «inneren Verpflichtung gegenüber anderen Opfern heraus» gehandelt. Sein Lebenswerk mache auch aus, dass es ihm «immer um Gerechtigkeit und nie um Rache» gegangen sei.
Den Tod Wiesenthals bezeichnet Nachama als «Zeichen» dafür, dass die «Generation der Augenzeugen» abtrete. Die Aufarbeitung der Nazi-Diktatur werde damit «eine Aufgabe für eine neue Generation», sagte er. Die Schoa müsse ohne Zeitzeugen vermittelt werden. «Das ist eine Herausforderung an die Historiker, aber auch an die Gedenkstätten, die in diesem Bereich tätig sind.»
Wiesenthal starb im Alter von 96 Jahren in Wien.


7. September 2005

Alle Jahre wieder
Alle Jahre wieder in Berlin: Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung – Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg am 11. September
Peter Rau

Am kommenden Sonntag ist in Berlin wieder Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg angesagt. [...] Gegen 15 Uhr beginnt eine Podiumsdiskussion wider den einmal mehr im 60. Jahr der Befreiung – nicht nur seitens des organisierten Rechtsextremismus – zutage getretenen Geschichtsrevisionismus. Zum Thema »Erinnern für die Zukunft – gegen deutschen Opfermythos« werden neben Kurt Goldstein, u. a. der Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Andreas Nachama, und der Europaabgeordnete Tobias Pflüger von der Tübinger Informationsstelle Militarisierung debattieren. [...]


5. September 2005

Mahnmalstiftung ist schon jetzt in Finanznot
Mehrkosten für Feier zur Eröffnung und Sicherheit
Marlies Emmerich

[...] "Das Mahnmal kommt wieder ins Gerede", sagt Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, der Berliner Zeitung. Nach seiner Meinung ist - wie bei allen Gedenkstätten - von anfang an zu eng kalkuliert worden. [...] Nachama, der Mitglied im Kuratorium der Mahnmalsstiftung ist, sagte, das Defizit sei erwartet worden. Besonders die Kosten für den privaten Wachschutz, der im Drei-Schichten-System rund um die Uhr für Sicherheit sorgt, seien vorab schwer kalkulierbar gewesen. "zwei oder drei mann mehr am Tag, das kostet dann gleich viel mehr Geld", sagte Nachama.Eine Tag- und Nachtbewachung in der heutigen form sei nach seiner Meinung nicht geplant gewesen.[...]


30. August 2005

Millionen Euro für einen Friedhof
Wowereit setzt sich für jüdische Gräber ein
Marlies Emmerich

Der Bund soll den Jüdischen Friedhof in Weißensee übernehmen und die Kosten der Sanierung tragen. Dafür will sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bei der Bundesregierung einsetzen. Wowereit unterstützte außerdem auch den Wunsch der Jüdischen Gemeinde schriftlich, den 42 Hektar großen Friedhof auf die Unesco-Liste des Weltkulturerbes zu setzen. [...]
Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, nannte den Friedhof "ein auf Ewigkeit hin angelegtes Geschichtsbuch der Berliner Juden". [...]


25. August 2005


Jüdische Allgemeine

Die vergessene Synagoge
In der Kantstraße verrottet ein ehemaliges jüdisches Gotteshaus
Christine Schmitt

Keine Gedenktafel, nur ein kleines Schild vor dem Haus an der Kantstraße 125 weist auf seine jüdische Geschichte hin. „Vor knapp 100 Jahren war hier eine Synagoge errichtet worden, die bis 1939 als Gotteshaus diente“, sagt Andreas Nachama, Rabbiner und Autor des Buches Jüdische Orte in Berlin. Heute nutzt ein Maler die unter Denkmalschutz stehenden Räume als Galeriedepot, erklärt Karl-Heinz Metzger, Pressesprecher des Bezirksamtes Charlottenburg- Wilmersdorf. mehr


20. August 2005

Obersalzberg mit Hotelkultur
InterContinental führt auf historisch belastetem Boden eines der besten Wellness-Hotels Europas
Heinz Horrmann

[...] Lange bevor die falschen Gäste kamen und gingen, hatte der Obersalzberg jährlich bereits bis zu 50 000 Touristen. 1877 war mit der Pension Moritz das erste Domizil für Sommerfrischler eröffnet worden. Keiner dieser "Konstrukteure der Hölle", die 1933 kamen, hat diese Destination also entdeckt, wie fälschlich berichtet wurde. Der jüdische Historiker Dr. Andreas Nachama aus Berlin spricht sich vor allem wegen der zeitgeschichtlichen Dokumentation für das Hotel aus.
Bei meinem Besuch verlängerte gerade ein jüdischer Freundeskreis aus London den Aufenthalt. Zweimal besuchten sie die erschütternden Belege einer schrecklichen Zeit. Das sei selbstverständlich, ansonsten sei das ein wunderbarer Ort, eine traumhafte Natur und ein vorzüglich geführtes Domizil, kommentierten die Gäste. [...]


19. August 2005


Jüdische Allgemeine

Häuser, Betstuben und Gedenkorte
„Jüdische Orte in Berlin“: Mehr als eine Reise in die Vergangenheit
Thomas Lachenmeier

Das Motto „Mehr sein als scheinen“ ist so unzeitgemäß wie Frack und Zylinder. Um so erfreulicher, daß sich die Herausgeber des Buches Jüdische Orte in Berlin dennoch davon leiten ließen. Wer das unscheinbare Bändchen aufklappt und zu lesen beginnt, entdeckt eine Fülle sorgsam zusammengetragener Informationen und interessanter Geschichten. Die Autoren sind der anspruchsvollen und schwierigen Aufgabe gerecht geworden, in einer praktisch zu nutzenden Weise eine Übersicht über jüdische Orte der Vergangenheit und Gegenwart in Berlin zu geben.
[...]
Das kleine Buch bietet viele Anregungen zum Weiterlesen. In den Text eingeflochten finden sich Dutzende Hinweise auf literarische oder historische Lektüre. Es ist ein ungewöhnlich lebendiges Buch, weil es herumgetragen werden möchte durch die Berliner Quartiere, weil es so viele Geschichten erzählt von den Menschen, die hier lebten, und weil man mit diesem Buch manchmal weinen möchte. Aber es ist auch deshalb ein so lebendiges Buch, weil es Mut macht, loszuziehen in das vielfältig neu entstehende jüdische Leben, um daran teilzuhaben und es zu unterstützen. mehr


12. August 2005

Gefürchtete Adresse
Topographie des Terrors zeigt Ausstellung über das Gestapo-"Hausgefängnis"
Marlies Emmerich

Mit einer Verspätung von mehr als einem Jahr ist gestern die Ausstellung "Hausgefängnis der Gestapo-Zentrale in Berlin. Terror und Widerstand 1933-1945" eröffnet worden. Am historischen Ort des einstigen Gestapo-Hauptsitzes in der heutigen Niederkirchner Straße 8 zeigt das Dokumentationszentrum der Stiftung Topographie des Terrors 250 Fotos und 70 Dokumente aus der NS-Zeit. Die Ausstellung befindet sich auf dem Freigelände, über den Kellern des alten Gefängnisses. Der Topographie-Direktor Andreas Nachama erinnerte daran, dass der Bund sich vor zwei Jahren geweigert hatte, für die seit langem geplante Ausstellung Sondermittel zur Verfügung zu stellen. Inzwischen hat die Topographie Geld aus der Klassenlotterie erhalten. [...]

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