Tagebuch

25. Februar 2005

  stern.de

Luxusferien, wo der Führer Entspannung suchte
[...] "Je mehr Leute herkommen, umso mehr werden das Dokumentationszentrum sehen", ist Rabbi Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, überzeugt. Der Vize-Präsident der israelitischen Kultusgemeinde München, Marian Offmann, befürwortete das Projekt grundsätzlich. "Ich selbst möchte dort allerdings niemals wohnen", sagte er der Zeitschrift "Cicero". "Der Ort ist ein Unort."

Scharfe Kritik übte dagegen der frühere Vize-Präsident des Zentralrats der Juden, Michel Friedman: "Der Bau eines Luxushotels auf dem Obersalzberg ist geschmacklos und eine Enthistorisierung des Ortes." Rabbi Nachama sah dagegen keinen Grund gegen eine touristische Nutzung, nur "weil die 'Herren der 1.000 Jahre' zwölf Jahre, vier Monate und acht Tage hier gehaust haben". Die Geschichte sei dort gut dokumentiert. Davon könnte sich Friedman persönlich überzeugen, Minister Faltlhauser lud ihn zu einem Besuch auf dem Obersalzberg ein.


25. Feburar 2005

Lokomotive für hochwertigen Tourismus
[...] ein Besuch der wenige Meter vom Hotel entfernten Dokumentationsstelle sei für die Gäste gleichsam ein integraler Bestandteil ihres Aufenthaltes. Auf den eventuellen Zustrom "Ewiggestriger" angesprochen, meinte der General Manager: "Solche Geschäfte werden wir nicht machen!" Und Dr. Nachama fügte an: "Ewiggestrige würden hier nichts finden, was ihnen Freude bereitet." - "NS-Orte entmystifiziert man am besten, indem man das Leben einziehen lässt", meinte dazu Volker Dahm, der fachliche Leiter der Dokumentation.


25. Februar 2005

Hotel Luxus auf Hitler Berg
Dirk Walter

[...] Andreas Nachama, Leiter der Ausstellung "Topographie des Terrors" in Berlin, weist denn auch gleich darauf hin, wie viele Gebäude aus der NS-Zeit "heute ganz selbstverständlich wieder genutzt werden" - siehe nur das Berliner Olympiastadion oder das zum Bundesfinanz-Ministerium umfunktionierte Reichsluftfahrt-Ministerium. "Diese Liste könnten wir für München fast endlos fortsetzen", fällt ihm Volker Dahm vom IfZ da ins Wort. Wer wisse denn schon, dass das bayerische Agrarministerium im ehemaligen NS-Zentralministerium haust. [...]


25.02.2005

Hotel mit braunem Schatten
LUXUS AM OBERSALZBERG
In fünf Tagen kommen die ersten Gäste ...

Berchtesgaden - Golfen und Saunen auf den Spuren Adolf Hitlers: Das umstrittene Luxushotel auf dem Obersalzberg hoch über Berchtesgaden öffnete erstmals seine Pforten – an der Stelle, wo Hitler den Weltkrieg anzettelte.
"Das Brandmal des Täterortes ist geblieben und wird bleiben", baute deshalb Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) beim ersten Rundgang durchs Fünf-Sterne-Interconti vor, verwies auch gleich auf das NS-Dokuzentrum unterhalb des Hotel-Riesen in 1000 Metern Höhe. [...]
Um sich der braunen Vergangenheit zu stellen, ließ Interconti die 140 Hotelangestellten zwei Tage lang die Geschichte der alpinen Nazi-Residenz büffeln. Dazu schlichtes Weiß statt deutschtümelndem Bergstuben-Schick. Auch Rabbi Andreas Nachama hat keine Bedenken: "Warum soll der Obersalzberg brach liegen, nur weil die Herren der 1000 Jahre dort zwölf Jahre, vier Monate und acht Tage dort hausten?"


19. Februar 2005

Bannmeile bis zum Brandenburger Tor
Schily mahnt Koalition und Opposition zur Verständigung auf ein schärferes Versammlungsrecht
Martin Lutz

[...] Der Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Andreas Nachama, unterstützt den Ansatz von Regierung und Opposition, das Demonstrationsrecht "punktuell und lokal" einzugrenzen. "Aufmärsche von NPD oder anderer rechtsradikaler Strömungen vor Stätten der Mahnung, die das Gedenken der Opfer des NS-Regimes in Frage stellen oder gar stören wollen, sind nicht hinzunehmen", sagte Nachama der WELT. Dies sei zwar aus seiner Sicht auch mit den Regelungen des bisherigen Demonstrationsrechts gewährleistet. Aber der Gesetzgeber stehe in der Pflicht, wenn die aktuelle Rechtsprechung geltende Gesetze anders auslege, als es ihr eigentlicher Geist vorsehe. Bedenken, das Demonstrationsrecht als Grundrecht würde durch eine Neufassung des Versammlungsrechts über Gebühr eingeschränkt, teile er nicht: "Atheisten sollten schließlich auch nicht massiv vor Kirchen protestieren und die Gläubigen daran hindern, ihrer Religion nachzugehen."


19. Februar 2005


Große Koalition für ein neues Versammlungsrecht
Sigrid Averesch

[...] Der Direktor der Topographie des Terrors, Andreas Nachama, wiederum unterstützt die Einschränkung des Versammlungsrechts zum Schutz von Gedenkstätten. "Den Ansatz der Regierung halte ich für richtig", sagte er dieser Zeitung. Die Gerichte hätten das Demonstrationsrecht verwässert. Eine punktuelle Einschränkung höhle das Versammlungsrecht auch nicht aus. "Die Demokratie muss wehrhaft sein", unterstrich er. Im Kampf gegen Rechts seien sowohl Gesetzesänderungen als auch gesellschaftliches Engagement nötig. "Man braucht beides", betonte Nachama


 19. Februar 2005

Nachama befürwortet Einschränkung von Versammlungsrecht:
Der Direktor der Berliner Stiftung Topographie des Terrors, Andreas Nachama, hat sich für die Einschränkung des Versammlungsrechts zum Schutz von Gedenkstätten ausgesprochen. "Den Ansatz der Regierung halte ich für richtig", sagte er der "Berliner Zeitung". "Die Demokratie muss wehrhaft sein", sagte Nachama. Im Kampf gegen Rechts seien sowohl Gesetzesänderungen als auch gesellschaftliches Engagement nötig. Der Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe) sagte Nachama, Aufmärsche von NPD oder anderer rechtsradikaler Strömungen vor Stätten der Mahnung, die das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes in Frage stellen oder gar stören wollen, seien nicht hinzunehmen. Dies sei zwar aus seiner Sicht auch mit den Regelungen des bisherigen Demonstrationsrechts gewährleistet. Der Gesetzgeber stehe aber in der Pflicht, wenn die aktuelle Rechtsprechung geltende Gesetze anders auslege, als es ihr eigentlicher Geist vorsehe.


19. Februar 2005


Zentralrat will schärferes Versammlungsrecht
Der Zentralrat der Juden dringt auf ein schärferes Versammlungsrecht. "Man muss Demonstrationen verhindern, die das Andenken an die Opfer des Nazi-Terrors verhöhnen oder beleidigen", sagte Zentralrats-Präsident Paul Spiegel der Netzeitung. Das sei nicht nur "im Interesse der Angehörigen der Opfer, sondern auch im Interesse der Bundesrepublik Deutschland".
Spiegel begrüßte die Debatte um ein schärferes Versammlungsrecht. Es sei richtig, dass sich die demokratischen Parteien mit dem Thema sehr gründlich auseinandersetzten. Sie müssten ihrer Verantwortung bewusst werden. Eine NPD-Demonstration am Brandenburger Tor würde das Ansehen der Bundesrepublik im Ausland beschädigen.

Nachama lobt Regierung
Für die Einschränkung des Versammlungsrechts zum Schutz von Gedenkstätten tritt auch der Direktor der Berliner Stiftung Topographie des Terrors, Andreas Nachama ein. "Den Ansatz der Regierung halte ich für richtig", sagte er der "Berliner Zeitung". Die Demokratie müsse "wehrhaft sein". Im Kampf gegen Rechtsextremisten seien sowohl Gesetzesänderungen als auch gesellschaftliches Engagement nötig.
Der Tageszeitung "Die Welt" sagte Nachama, Aufmärsche von NPD oder anderer rechtsradikaler Strömungen vor Stätten der Mahnung, die das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes in Frage stellen oder gar stören wollen, seien nicht hinzunehmen. Dies sei zwar aus seiner Sicht auch mit den Regelungen des bisherigen Demonstrationsrechts gewährleistet. Der Gesetzgeber stehe aber in der Pflicht, wenn die aktuelle Rechtsprechung geltende Gesetze anders auslege, als es ihr eigentlicher Geist vorsehe.


10. Februar 2005

Jüdische Allgemeine

„Ein unsäglicher Beschluß “
Steglitz-Zehlendorf will deutscher Opfer der Roten Armee gedenken

Als „absurd “ bezeichnet Andreas Nachama den Beschluß der Bezirksverordnetenversammlung (BVV)von Steglitz-Zehlendorf, am sechzigsten Jahrestag des Kriegsendes auch an die deutschen Opfer der Roten Armee erinnern zu wollen.„Wenn Politiker versuchen, historische Grundsatzerklärungen abzugeben, dann geht das meistens schief “,sagt der Direktor der Stiftung Topographie des Terrors .[...]


4.Februar 2005


Jüdische Gemeinde ist entsetzt

Albert Meyer und Andreas Nachama kritisieren Beschluss zum 8. Mai in Steglitz-Zehlendorf

Marlies Emmerich und Claudia Fuchs
[...] Neben der Jüdischen Gemeinde haben die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, die Initiative "Haus Wolfenstein" und die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit gegen das Vorhaben der Bezirkspolitiker protestiert. "Wer von Geschichte keine Ahnung hat, sollte keine Grundsatzerklärungen abgeben", sagte der Direktor der "Topographie des Terrors" und frühere Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Andreas Nachama. Er ist Mitglied der FDP in Zehlendorf und nannte den Beschluss "unhistorisch und absurd". Man könne bei der CDU- und FDP-Fraktion das Gefühl haben, dass noch nicht 60 Jahre seit dem Ende des NS-Regimes vergangen sind. [...]

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