24.März 2005
Gemeinschaft mit Gefühl
11.März 2005
"Berlin 1945" auf der Zitadelle [...] Wo bis 1945 die Wehrmacht mit Kampfgas experimentierte, wird den Sommer über eine breit angelegte Dokumentation über die letzten Kriegsmonate, das NS-System und den Neuanfang zu sehen sein. "Wir sind sehr froh über diesen Raum, der auch vom Ambiente her das Thema Krieg und Frieden in allen unterschiedlichen Facetten beleuchtet", sagt Stiftungschef Andreas Nachama. "Wie aktuell das Thema ist, hat die unnötige Diskussion in Steglitz-Zehlendorf gezeigt." [...] 11. März 2005
[...] 10. März 2005
Die zweite Stimme [...] Die Gründungsmitglieder Landesrabbiner Salomon Almekias-Siegl (Leipzig), Rabbiner Henry G. Brandt (Augsburg), Rabbinerin Gesa Ederberg (Weiden), Landesrabbiner William Wolff (Schwerin), Rabbiner Andreas Nachama (Berlin), Rabbiner Daniel Katz (Duisburg) sowie Rabbiner Jonah Sievers (Braunschweig) wählten aus ihrer Mitte Rabbiner Brandt zum Vorsitzenden. Die Rabbiner William Wolff und Jonah Sievers wurden zu seinen Stellvertretern, Sievers zusätzlich zum Schriftführer bestimmt. In ihrer Satzung spricht sich die ARK dafür aus, ihre „Aufgaben zum Wohle der Juden in Deutschland (...) in Anerkennung und Wertschätzung unterschiedlicher Meinungen in manchen halachischen Fragen“ erfüllen zu wollen. Gleichzeitig gründeten die Rabbiner ein Allgemeines Bet Din (ABD), das Statusfragen klären, Übertritte ermöglichen und in Fragen des Eherechts sowie in anderen religionsgesetzlichen Fragen entscheiden soll. Mitglied im Allgemeinen Bet Din kann laut ihrer Satzung nur sein, wer Mitglied in der Allgemeinen Rabbinerkonferenz ist. Sein Vorstand ist mit dem der Allgemeinen Rabbinerkonferenz identisch. [...] 5. März 2005
Berchtesgaden: Einmal die Präsidentensuite durchschreiten [...] Der Obersalzberg als »Lernort der Demokratie« (Dr. Andreas Nachama) sei nicht isoliert zu sehen, sondern müsste, um erfolgreich zu sein, in ein touristisches Konzept eingebunden werden. »Glück auf«, wünschte Schaupp dem nunmehr größten Arbeitgeber der Gemeinde, mit 140 geplanten Arbeitsplätzen. 8.3.2005
Gut geschlafen? OBERSALZBERG [...] Der Berliner Rabbiner Andreas Nachama etwa berät die Dokumentationsstätte Obersalzberg und sagt, "die unmittelbare Nachbarschaft von einem Hotel der internationalen Touristenklasse und dem Ausstellungspavillon auf dem Obersalzberg" sei eine Voraussetzung dafür, diesem Lernort eine dauerhafte Chance zuzubilligen. In der Nachkriegszeit sei der Obersalzberg Jahrzehnte lang ein Ärgernis gewesen, weil "in unfachmännisch und zweifelhaft gestalteten Postkarten und Bildbänden ein unzulässiges Obersalzbergbild waberte." Durch das Hotel werde die Dokumentation nun nicht nur von denen, die sie bewusst ansteuern, sondern auch von Touristen gesehen. [...] 3.3.05 [...] Außer dem bayerischen Finanzminister, sozusagen als Hausherr - Bauherr und Erbpachtnehmer des Hotels ist die Gewerbegrund, eine Tochter der Bayerischen Landesbank -, trat nur der Hoteldirektor bei der Pressekonferenz auf, beide sekundiert bei der heiklen politisch-historischen Bewertung von prominenten Fachleuten, von Rabbi Andreas Nachama, dem Direktor der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin, und von Volker Dahm, dem Leiter des Instituts für Zeitgeschichte in München. Nicht noch einmal wollte man sich dem Vorwurf aussetzen, zu viel von Wellness, Golf und Ski, von Konferenzen, Incentive-Veranstaltungen und von Luxus zu sprechen und zu wenig über die Schrecken des Ortes, die grausamen Pläne, die hier geschmiedet wurden. „Nicht protzig, nicht aufdringlich, nicht jodlerisch 2. März 2005
Historiker fordern Gesamtdarstellung des NS-Regimes 2. März 2005
NS-Gedenkstätten fürchten um ihre Unabhängigkeit [...] Die schärfste Kritik kam von Andreas Nachama, dem geschäftsführenden Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, die bislang zur Hälfte vom Bund finanziert wird. „Wir brauchen keine One-Stop-Agency“ zur Erinnerung an Opfer und Täter des Nationalsozialismus, hielt Nachama polemisch der Kulturstaatsministerin Christina Weiss entgegen, die zuvor für ihr Konzept einer gemeinsamen Struktur geworben hatte. Es sei „fragwürdig“, ob eine zentrale Stiftung die Arbeit der vier Einrichtungen zu verschiedenen Aspekten des Nationalsozialismus sachgerecht fortführen könne. Als schlechtes Beispiel verwies Nachama auf die Zusammenlegung mehrerer Berliner Museen zum Stadtmuseum Berlin: „Die einzelnen Häuser sind nahezu aus dem Bewusstsein der Berliner verschwunden, die neue Institution hat wenig an Konjunktur gewonnen.“ [...] 1.3.2005
Alles eins? Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, dann sollen die vier Berliner Gedenkstätten der NS-Diktatur unter das Dach einer Bundesstiftung. Das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas, die Gedenkstätte deutscher Widerstand, die Ausstellung "Topographie des Terrors" und das Haus der Wannseekonferenz sollen dann gemeinsam verwaltet werden. [...] Das Konkurrenzverhältnis zwischen den Gedenkstätten, das hier mitschwingt, ist eines der starken Argumente dafür, sie unter das Dach einer Verwaltung zu bringen. Andreas Nachama, Stiftungsdirektor der Topographie des Terrors, die sich um die Reste des Berliner Gestapogefängnisses kümmert, will keinen zentralen Erinnerungsort für alle Verbrechen des Dritten Reiches, an dem pauschal die Pflicht zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit abgegolten werden kann: "Wenn ich mir hier in Berlin die Frage stelle, wohin soll ich gehen, um der Millionen Opfer der Nationalsozialisten zu gedenken, dann muss ich mir zunächst einmal die Frage stellen, welcher Opfer denn?" Dass also den Opfergruppen nicht zentral und gemeinsam gedacht wird, ist Nachama zufolge die logische Konsequenz aus der Geschichte - er warnt davor, in einer Bundesstiftung ohne Sinn für Unterschiede Gedenkstättenkonzepte zusammenzurühren, die einfach nicht zusammengehören. Das könnte man später bereuen. "Die einzelnen Zutaten waren zwar gut, aber deshalb Vorspeise, Hauptspeise und Nachtisch zusammenzuschütten mit dem richtigen Argument: Sie kommen doch sowieso in den gleichen Magen, verdirbt allen den Appetit und lehrt etwas über die begrenzte Aussage von richtigen Argumenten." Trotz aller Skepsis lehnt keiner der Gedenkstättenleiter eine Bundesstiftung grundsätzlich ab. Zu verführerisch ist die Vorstellung kontinuierlicher Finanzierung durch den Bund, endlich frei von den Zwängen des maroden Berliner Haushaltes. Aber eben nur unter bestimmten Bedingungen. Nachama: "Ich plädiere nicht gänzlich gegen die Einrichtung einer Dachorganisation in Form einer Bundesstiftung - wenn es ein nahezu unsichtbares Dach bleibt. Wenn die einzelnen Einrichtungen ihr Profil, ihre Unabhängigkeit behalten. [...]" Sollte die Stiftung eingerichtet werden, stellt sich natürlich die Frage, welche Orte sie noch betreuen könnte: Das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen zum Beispiel, vor den Toren Berlins. Und auch die Idee einer weiteren Bundesstiftung wurde laut: Sie soll dann parallel die Gedenkstätten der SED-Diktatur zusammenfassen. 1. März 2005
NS-Gedenken ohne zentrale Perspektive
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