Zu dem Memorialbauten in Berlin

Süddeutsche Zeitung 5. April 2003

Die Bauarbeiten für einen weiteren Ort der Erinnerung haben sich unterdessen weiter verzögert: Das Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors", das unweit der Fläche für das neue Mahnmal geplant ist, wird nach Einschätzung von Stiftungsdirektor Andreas Nachama in diesem Jahr wahrscheinlich nicht weitergebaut. Das Projekt wurde aufgrund steigender Baukosten aufgehalten. Im April 2002 schließlich meldete eine mit den zentralen Arbeiten beauftragte Baufirma Konkurs an. Auch das Dokumentationszentrum, das je zur Hälfte vom Bund und vom Land Berlin finanziert wird, sollte ursprünglich am 8. Mai 2005 eröffnet werden. .....mehr

 

Stillgelegte Baustelle des von Peter Zumthor entworfenen Neubaus für die Topographie des Terrors, April 2003

 
Märkische Oderzeitung 30. März 2003  

Eine unendliche  Geschichte - Zukunft  der «Topographie des Terrors» steht in den Sternen - Nachama:  Eröffnung vor 2007 unwahrscheinlich
[...] Nach Darstellung des Direktors der gleichnamigen Stiftung, Andreas Nachama, ist eine Entscheidung über den Fortgang der Arbeiten derzeit nicht in Sicht. Auch Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) will keine Prognose wagen.

[...] Die ungeklärte Situation bezeichnete Nachama als «sehr unbefriedigend». Es sei «traurig», dass die Stiftung ihrem Auftrag «nur bedingt nachkommen» könne. Für den Fall, dass es mit dem Bau auf absehbare Zeit nicht weitergeht, forderte der Direktor «Kreativität». Einzelheiten wollte er zwar nicht nennen, vermutlich schwebt ihm aber ein provisorischer Bau als Übergangslösung vor.
Das Zentrum auf dem ehemaligen Prinz-Albrecht-Gelände in Kreuzberg will vor allem über die dort zwischen 1933 und 1945 ansässigen NS-Terrorzentralen der Gestapo und der SS informieren.
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Berliner Zeitung 31. März 2003  

Topographie als unendliche Geschichte
Fertigstellung ungewiss
Christina Schultze
                                                                         Fast acht Jahre nach dem symbolischen Baubeginn steht die Zukunft des Dokumentationszentrums "Topographie des Terrors" noch immer in den Sternen. Nach Darstellung des Direktors der gleichnamigen Stiftung, Andreas Nachama, ist eine Entscheidung über den Fortgang der Arbeiten derzeit nicht in Sicht. Auch Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) will keine Prognose wagen. [...]

Nachdem eine für vergangenen Freitag anberaumte Sitzung des Stiftungsrates verschoben wurde, sieht Nachama kaum noch eine Chance, die seit drei Jahren ruhenden Bauarbeiten in diesem Jahr wieder aufzunehmen. Aber selbst wenn das gelingen sollte, könne das Projekt "nicht vor Mitte 2006" fertig gestellt werden. Damit wäre eine Eröffnung frühestens 2007 möglich. [...] (ddp)

Dokumentation Topographie des Terrors, im Hintergrund "Berliner Mauer" und Abgeordnetenhaus

 

 

Berliner Morgenpost 31. März 2003

 

Nachama: "Topographie" nicht vor dem Jahr 2006
Die Zukunft des Dokumentationszentrums "Topographie des Terrors" ist laut Andreas Nachama, Direktor der gleichnamigen Stiftung, noch immer ungewiss. Eine Entscheidung über den Fortgang der Arbeiten sei derzeit nicht in Sicht, sagte er gestern. [...] Damit wäre eine Eröffnung frühestens 2007 möglich, sagte Nachama. Ursprünglich sollte der Komplex nach einem Entwurf des Schweizer Architekten Peter Zumthor bereits 1998 übergeben werden. Auch der später auf 2005 korrigierte Termin ist inzwischen nicht mehr zu halten, nachdem das Projekt wegen einer Pleite der Baufirma erneut ausgeschrieben werden musste.  
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27. Januar 2003 Berliner Zeitung
Andreas Nachama, der Geschäftsführender Direktor der Stiftung "Topographie des Terrors", macht sich keine Illusionen: "Noch gibt es keinen Zeitplan, wann es am Bau weitergehen kann." Frühestens im März werde die Bauverwaltung diese neuen Angebote geprüft haben. Vielleicht kann es noch im ersten Halbjahr zu einem Auftrag kommen, das Haus 2006 fertig und 2007 eingerichtet sein. Finde sich kein geeigneter Partner, "dann ist Kreativität gefragt".
Ist die Berliner Republik in den 90er-Jahren vielleicht "zu hoch rangegangen", ihre Erinnerungspflicht als Ausdruck neuer nationaler Selbstfindung auch architektonisch zu manifestieren? Andreas Nachama denkt darüber gelassen nach. Ein Blick aufs Freigelände der "Topographie" lässt ihn nicht pessimistisch sein: Selbst an diesem nasskalten Wochenende vertiefen sich an die zweihundert Leute, vor allem junge, in die Dokumente in den ausgegrabenen Kellergängen und in die Wechselausstellungen am Bauzaun. "Das ist mir wichtiger als der Umgang mit großen Symbolen", sagt Nachama.
Hat sich die Berliner Republik vielleicht doch übernommen? Nachamas Antwort bleibt bildlich: "Wer zu uns kommt und sieht, dass da seit drei Jahren ein Baukran stillsteht, wer die drei hohlen Zähne stehen sieht, diese Treppentürme, die nirgendwo hinführen - der wird begreifen, dass dieses Gelände in der Zwischenzeit noch eine weitere Haut hinzubekommen hat. Es hat seine Tiefenhaut, das sind die barocken Steine an der Wilhelmstraße, dann kommen die Spuren des Dritten Reiches, die Trümmerberge der Nachkriegszeit, Teile der Berliner Mauer. Und dann eben diese neue Narbe. Mit diesem Anblick terrorisiert sich die Stadt selber. Im Augenblick ist das alles zusammen ein treffendes Abbild der Berliner Republik. Das gilt auch für die paar Betonblöcke, die da auf dem Mahnmalsplatz stehen. Ich fahre daran fast täglich vorbei, das ist schon interessant..."

 

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Aktuelles zur Topographie des Terrors
TAZ Gespräch mit Philipp Gessler und Robin Lautenschläger
Zu den Memorialbauten in Berlin

Zum Streit um die "Predigerliste" der Jüdischen Gemeinde
Zur Auflösung der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde