Aktuelles zur Topographie des Terrors

 

 

30. November 2004
Nachama: "Wir stehen wieder am Anfang"
Berlin - Über zehn Jahre hat er für das Projekt gearbeitet, gekämpft: Andreas Nachama, 53, Geschäftsführender Direktor der Stiftung zum NS-Dokumentationszentrum. "Ich bin enttäuscht und frustriert. Nach elfeinhalb Jahren Vorbereitung stehen wir jetzt wieder am Anfang", sagte Nachama gestern der BZ.
Der jahrelange Stillstand, die verbauten 13 Millionen Euro - "Das ist alles ist sehr schmerzlich", so Nachama. "Wenn das Projekt in diesem Jahr fertig geworden wäre, hätte es uns mit Stolz erfüllt. Es sei aber nicht die Zeit, Tränen zu vergießen". Und er sagt: "Es ist eher eine Befreiung, daß endlich eine Entscheidung getroffen wurde." Nun könne man wieder nach vorn blicken. Das Urteil der Verfassungsrichter bringe Planungssicherheit. Man spürt: Nachama ist erleichtert, daß die unendliche Diskussion um den Bau und dessen Kosten nun ein Ende hat.
Den Abriß selbst will Nachama nicht miterleben. "Das schaue ich mir nicht an."
Der für das Frühjahr geplante neue Wettbewerb für den Bau des NS-Dokumentationszentrums stößt bei Nachama auf Vorbehalte. "Es bleibt abzuwarten, ob es dabei einen baubaren und finanzierbaren Entwurf geben wird", sagte er gestern im Inforadio. "Die bisherigen Vorgänge um das Mahnmal sind traurig und nur erklärbar mit einer Bauhybris der neunziger Jahre." Laut Nachama besuchen jährlich 350 000 Besucher die Ausstellung auf dem Gelände. Es gebe also eine Abstimmung mit den Füßen für eine Gedenkstätte. [...]

29. November 2004
Nachama: Abriss der Zumthor-Türme "traurig"
...es bleibe abzuwarten, ob es einen "baubaren" Entwurf gebe, der im Kostenrahmen bleibe.
Andreas Nachama, geschäftsführender Direktor der Topographie des Terrors, befragt von Annette Nolting
In Berlin wird heute damit begonnen, einen Schlussstrich unter ein beispielloses Baukapitel dieser Stadt zu ziehen, und zwar beginnen die Abrissarbeiten an den beiden Türmen auf dem Gelände der Topographie des Terrors.
Der Architekt Peter Zumthor hat bis zuletzt versucht, diesen Abriss zu verhindern, eine Initiative von rund 40 Künstlern hat sich für den Entwurf des Stararchitekten noch einmal stark gemacht. Es hat nichts genützt: Die Kündigung des Vertrags zwischen Berliner Senat und Zumthor ist rechtskräftig, die Beschwerde des Architekten vor dem Bundesverfassungsgericht wurde abgelehnt.

Der geschäftsführende Direktor der Berliner Gedenkstätte "Topographie des Terrors", Andreas Nachama, hat den jetzt begonnenen Abriss der Treppentürme auf dem Ausstellungsgelände bedauert.
Im Inforadio vom rbb sagte Nachama am Montag, dies sei "traurig" und ein Ergebnis der "Bauhybris der Neunziger Jahre", als man gemeint hatte, man könne alles machen. "So wie man Briefmarken sammelt, sammelte man in den Neunziger Jahren auch bunte Architekten, die nach Berlin kamen, um etwas zu bauen." Nachama lobte gleichzeitig die elfjährige Zusammenarbeit mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor: "Wir haben mit ihm an diesem Projekt gemeinsam gestrickt."
Zum jetzt ausgeschriebenen neuen Wettbewerb um die Gestaltung der Gedenkstätte meinte Nachama, es bleibe abzuwarten, ob es dabei einen
"baubaren" Entwurf gebe, der "im Kostenrahmen" bleibe. Der Geschäftsführer der Gedenkstätte verwies gleichzeitig darauf, dass trotz aller "Vorkommnisse" jährlich 350.000 Besucher in die Dokumentationsstätte kämen. Das sei "eine Abstimung mit den Füßen".


26.November 2004
Topographie des Terrors
Nachama begrüßt Karlsruher Entscheidung
Der Geschäftsführende Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Andreas Nachama, begrüßt die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts gegen die Beschwerde des Schweizer Architekten Peter Zumthor. Damit sei Planungssicherheit geschaffen worden, sagte Nachama am Freitag.
[...]
Die Karlsruher Richter hatten am Vortag die Verfassungsbeschwerde Zumthors gegen den Abriss der drei Treppentürme abgewiesen. Mit der Demontage soll am kommenden Montag begonnen werden. "Wir hoffen, dass nun die eigentliche Arbeit der Stiftung und deren Auseinandersetzung mit dem Wirken der Täter des NS-Regimes im Mittelpunkt steht", betonte Nachama.
Viel zu lange habe die Diskussion um den Neubau im Vordergrund gestanden. Nun bestehe die "berechtigte Hoffnung", dass das Gelände zum 60. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 2005 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könne. Geplant sei unter anderem die Eröffnung einer Ausstellung zur Geschichte des "Hausgefängnisses Gestapo".

18. Nov. 2004
Topographie-Türme: Abriss erst Ende November
Marlies Emmerich
Die drei Türme auf dem Gelände des NS-Dokumentationszentrums "Topographie des Terrors" werden frühestens ab 29. November abgerissen. Wie Topographie-Geschäftsführer Andreas Nachama am Mittwoch bestätigte, sollen durch die Terminverschiebung um zwei Wochen unnötige Kosten vermieden werden. Frühestens am Freitag entscheidet nämlich das Bundesverfassungsgericht über eine Klage des Architekten Peter Zumthor, der den Abriss verhindern will. Bis Freitag muss Zumthor beim Gericht seine Bedenken darlegen. Der Architekten- und Ingenieurverein (AIV), Auslober des jährlichen Schinkel-Preises, hat sich für den Abriss ausgesprochen. (mm.
)

9. November 2004
Topographie: Turmabriss in einer Woche

sib
Die drei Treppentürme auf dem Gelände der Topographie des Terrors an der Niederkirchnerstraße in Mitte sollen voraussichtlich am kommenden Montag abgerissen werden. [...]
Die Stiftung Topographie des Terrors wird in alle Entscheidungen des Bundes eingebunden. Laut Stiftungsdirektor Andreas Nachama gibt es Einvernehmen in den Gremien darüber, dass Archiv, Bibliothek, Ausstellung, Seminar- und Besucherräume in einem einzigen Gebäude untergebracht werden. Das Haupthaus soll nahe des Eingangs an der Niederkirchnerstraße gebaut werden.

1. November 2004
Topographie des Terrors: Akademie der Künste fordert Abriß-Stop

schoe/dpa

Die Akademie der Künste hat die Debatte um die Zukunft des Geländes der Topographie des Terrors erneut angefacht. In einer Empfehlung an den Senat wird gefordert, den für Mitte November geplanten Abriß der drei bereits stehenden Treppentürme des Schweizer Architekten Peter Zumthor solange auszusetzen, bis die Voraussetzungen für einen Weiterbau oder für einen anderen angemessenen Umgang mit dem Gelände an der Wilhelmstraße gegeben seien. [...]
Auch der Geschäftsführende Direktor der Stiftung, Andreas Nachama, ist über den Vorstoß der Akademie der Künste, deren Mitglied Peter Zumthor ist, verwundert.

7. Oktober 2004
Treppentürme fallen im November
Bund übernimmt vor Jahresende Gelände

Nach dem Aus für den Entwurf des Schweizer Architekten Peter Zumthor für die Gestaltung der Topographie des Terrors im Mai werden nun Mitte November die drei Treppentürme auf dem Gelände an der Niederkirchnerstraße abgerissen.
[...] Für den Geschäftsführenden Direktor der Stiftung, Andreas Nachama, sind die wesentlichen Inhalte der Ausschreibung bereits unter Dach und Fach. Nachama rechnet voraussichtlich 2007 mit dem Baubeginn.

 

14. Oktober 2004
Topographie: Turmabriss im Oktober
Einigung über Relikte des ersten Entwurfs
Sabine Beikler
Die drei Treppentürme auf dem Gelände der Topographie des Terrors sollen noch im Oktober abgerissen werden. Das sagte Manuela Damianakis, Sprecherin der Senatsbauverwaltung, dem Tagesspiegel. Statt der ursprünglich geplanten Kosten von 1,2 Millionen Euro werde der Abriss jetzt billiger und soll weniger als eine Million Euro kosten. [...] Die Positionen von Kultur-Staatsministerin Christina Weiss, Bausenatorin Ingeborg Junge-Reyer und Stiftungsdirektor Andreas Nachama sind klar: Es soll Anfang 2005 eine europaweite Ausschreibung unter Leitung des Bundes geben. Die Stiftung werde „in alle Entscheidungen“ eingebunden, sagte eine Sprecherin von Weiss. Bis zur Neubau-Fertigstellung im Jahr 2008 werde auf dem Gelände ein Rundweg als Zwischennutzung angelegt werden, sagte Nachama. [...]

 

7. Oktober 2004
Ausschreibung für Bau der "Topographie des Terrors" bis Ende 2004
Die Ausschreibung für den Bau der "Topographie des Terrors" in Berlin kann nach Ansicht des geschäftsführenden Direktors der Stiftung, Andreas Nachama, vor Ende des Jahres erfolgen. Der Stiftungsrat werde voraussichtlich Mitte November das Konzept beschließen, anschließend müsse sich die Bundesbauverwaltung damit beschäftigen, sagte Nachama gestern. Zudem gehe er davon aus, daß bis Jahresende auch ein Nachfolger für den im April zurückgetretenen wissenschaftlichen Direktor der Stiftung, Reinhard Rürup, benannt wird, so Nachama weiter. [..]

 

  

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